Lockere, familiäre Stimmung bei der LM im ChimpanzoDrome

Vorbei das Sommerloch, die Zeit des Felskletterns und des Relaxens, die Wettkampfsaison nahm neuen Anlauf.

Am vergangenen Samstag trafen sich ca. 50 Kletterinnen und Kletterer aus ganz NRW in „der“ Kulthalle Nordrhein-Westfalens, dem ChimpanzoDrome in Frechen zum 3. Durchgang der nordrhein-westfälischen Landesmeisterschaften 2004.

Es geht dem Endspurt entgegen, die Weichen sind gestellt für die Meister und Meisterinnen 2004. Bevor die letzten Entscheidungen am 13. November in Wesseling gefällt, die neuen Meister gekürt, die potentiellen neuen Landeskadermitglieder 2005 gesichtet werden, galt es noch einmal Punkte zu sammeln. Vor den wachsamen Augen der beiden Landestrainer Sascha Deiters und Sascha Podeiko und unter der Obhut des Gast-Schiedsrichters Arnold Kaltwasser aus dem fernen Reutlingen (Wo liegt das nur? Fast schon in der Schweiz, oder?), der gemeinsam mit mir sein regelgeschultes Auge über das Geschehen schweifen ließ, traf sich die Creme NRWs zum Stelldichein.
Norwin Hauke-Ulmen und das Routenschrauberteam des ChimpanzoDromes, Achim, Ritchie und Hans von der Halle, sowie das fleißige Helferteam der Sektion Rheinland-Köln um den 1. Vorsitzenden Kalle Kubatschka, sorgten für einen gelungenen Wettkampftag. Der Großteil der Kletterinnen und Kletterer nutzte den offenen Anfang , schlief erst einmal aus und trudelte dann so peu a peu ein. Ratet mal, wer die Letzten waren? Irgendwie kennt man sie doch, oder? Dennoch reichte die Qualifikationszeit bis 14 Uhr aus, um jeden und jede um ein sattes Punktepolster zu bereichern, das in den 8 Routen gesammelt werden konnte. So standen denn auch pünktlich auf die Minute die Finalteilnehmer fest, so dass alle mit der warmen Gemüsesuppe in die wohlverdiente Pause starten konnten.
Die Finaltouren hatten es dann in sich, mit Ausnahme der Route für die B-Mädels, die sich wieder einmal als zu leicht herausstellte. So konnten Juliane Wurm, Denise Plück und Laura Ploschke die Route locker toppen, so dass am Ende die während der Quali gesammelten Punkte den Ausschlag gaben und die Treppchenpositionen verteilten.
Bei den B-Jungens nutzte Jan Hojer die Gunst der Stunde und siegte in seiner „Heimathalle“ souverän mit der einzigen Top-Begehung vor J*** H*** aus Münster und dem sich riesig freuenden Lars Proske aus Gütersloh, der erstmalig in dieser Saison auf dem Treppchen stand.
Auch bei der männlichen Jugend A siegte der Heimvorteil: In der steilen Dachroute mit dem großen Zapfen – der Einstieg in die Route begann übrigens wieder, wie kann es auch anders sein im ChimpanzoDrome mit einem Einstiegsboulder im Boulderraum – kamen Markus Jung aus Siegen seine Trainingsrouten zu Gute, wusste er doch den Zapfen als bequemen Ruhesitz zu nehmen, bevor er die letzten schweren Züge im Dach gen Top-Griff in Angriff nahm. Der stark erkältete Tim Baumann aus Dortmund schaffte einen hervorragenden 2. Platz vor Bastian Gebauer von der Sektion Rheinland-Köln.
Auch die Junioren kämpften sich über die steile Dachroute gen Zapfen und Richtung Top-Griff. Hier siegte Jonas Baumann aus Dortmund vor Jan-Philipp Mengel (Sektion Siegerland) und Jan.-Dirk Müller (Sektion Münster).
Spannend ging es dann bei den Damen zu. Je 1 Sieg stand bislang auf dem Konto von Sonja Schade aus Bielfeld und Irina Mittelman aus Köln. In der Quali hatte Irina Sonja den Spitzenplatz überlassen müssen und so geschah es dann auch im Finale. Zwar konnte Sonja das Damenfinale nicht toppen, aber ihr Sieg fiel letztendlich doch deutlich aus vor Irina und Thekla Gielen (Sektion Barmen). 5 Punkte liegen die beiden Kontrahentinnen nur auseinander, so dass es sich erst in Wesseling entscheiden wird, wer bei den Damen den Titel der NRW-Landesmeisterin nach Hause tragen wird.
Auch bei den Herren dürfte es beim letzten Wettkampf noch einmal spannend werden. Hier fuhr nämlich Daniel Jung aus Siegen vor Jonas Baumann aus Dortmund lediglich auf Grund des besseren Vorrundenergebnisses den Sieg ein und liegt nun in der Gesamtwertung mit 26 Punkten in Führung. Beide konnten das Herrenfinale, immerhin im unteren 10. Schwierigkeitsgrad, toppen, nicht zuletzt deswegen, weil es Jonas gelang, dem Heimvorteil von Daniel, das ChimpanzoDrome ist seine Trainingsstätte, Paroli zu bieten. Blitzschnell hatte er nach dem Juniorenfinale gelernt. So nutzte nun auch er den großen Zapfen als letzten Ruhepunkt vor dem Ausstieg in die letzten Finalzüge im Dach und konnte so die Finalroute souverän meistern. Den 3. Platz teilten sich Lars Bell aus Aachen und Markus Jung aus Siegen.
Bleibt mir noch ein Dankeschön zu sagen an alle fleißigen Helfer, aber auch an Peter Plück, der unserem Schiedsrichtergespann als Praktikant zur Seite stand.
Am 13. November fallen die Entscheidungen! Alle Leser sind deshalb herzlich eingeladen, als Zuschauer unsere Kletterinnen und Kletterer beim großen Finale in Wesseling anzufeuern.
Burgi Beste
letztes Upload 21.09.2004

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